Über Uns

Die "Alte Schmiede" in Huckarde vom Industrieobjekt zum Veranstaltungszentrum

Arbeit für viele

Einst schwitzten die Kumpels der ehemaligen Zeche Hansa Dortmund-Huckarde in diesen Räumen, wenn sie ihre tägliche Arbeit verrichteten – heute ist diese Schmiede und das Werkstattgebäude ein Ort der kulturellen Zusammenkunft. Das markante Bauwerk ist Teil eines ursprünglich dreigliederigen Werkstattgebäudes. Untergebracht waren hier eine Schreinerei im Nordflügel, eine Schlosserei im Mittelteil und der eigentliche Schmiedetrakt im südlichen Abschnitt. Das in niederdeutscher Barocksteingotik 1903 bis 1905 errichtete Gebäude, wurde nach den Entwürfen des Bergwerks- Architekten Paul Knobbe erbaut. Die Werkstätten zogen 1956 in andere Gebäude der Zeche und der Schreinereitrakt wurde abgerissen. In der Schmiede war dann das Maschinenlager untergebracht. Die aus der Grube kommenden defekten Maschinen wurden hier geprüft und repariert.

Ein Baudenkmal wird hergestellt

Die Zielrichtung für eine Sanierung  ermittelte ein Gutachten aus dem Jahre 1994. Unter Beachtung des authentischen Gebäudes wurde die denkmalgerechte Sanierung in Angriff genommen.Zum offiziellen Baubeginn am 14. November 1997 kam die damalige Ministerin für Arbeit, Soziales und Stadtentwicklung, Kultur und Sport des Landes NRW, Ilse Brusis, nach Huckarde gereist, um die Sanierung einzuläuten.
Danach ging es richtig los:
– das äußere Mauerwerk aus Ziegel mußte neu verfugt werden und beschädigte Stellen wurden ausgebessert.
– oberflächenschonende Verfahren sorgten für eine Säuberung der Außenfassade.
– nicht ganz denkmalsgerecht ist die neue Isolierverglasung der Fenster, doch die Stahlkreuzsprossen mit kurzen Rastermaßen deuten auf das ursprüngliche Erscheinungsbild hin.
– durch Holz und Glas sind die Ein- und Ausgangstore optisch betont

Denkmalgerecht und auf die neue Nutzung ausgelegt

Nicht die reine Rekonstruktion stand im Mittelpunkt sondern die Multifunktionalität. Die Bauarbeiten an dem Gebäude dauerten rund ein Jahr.
Es entstanden:
– Ein Saal für 200 Personen im alten Werkstatttrakt mit seinen 14 m              hohen Decken.
– Eine Bühne am nördlichen Kopfende des Saales mit Lager- Technik- und Umkleideräumen zeugt von der multifunktionalen Nutzung.
– Eine Logistikebene im einstigen Schmiedebereich mit Küche,  Garderobe und Toiletten.
– Eine umlaufende Galerie über der Logistikebene.
– Ein neu gestalteter Außenbereich vermittelt sommerliche Biergartenstimmung.

Sanierung abgeschlossen

Am 16. März 1999 fand die feierliche Übergabe der Alten Schmiede an den Stadtteil Huckarde und an die IHV statt. Ministerin Ilse Brusis überreichte symbolisch den Schlüssel an den Huckarder Bezirksvorsteher Harald Hudy und den Vorsitzenden der IHV, Dieter Eichmann. Als Vertreter der Stadt Dortmund freute sich der ehemalige Oberbürgermeister Dr. Gerhard Langemeyer mit den Huckardern über dieses herrliche Haus. Musikalisch begleitet wurde der Festakt durch das Trommlercorps St. Barbara Huckarde und das Blasorchester des Sportclub Huckarde-Rahm.

Foto: Stephan Schütze

St. Barbara spielte eigens einen für dieses Fest komponierten Marsch, den “Alte Schmiede Marsch” mit dazugehörenden Schlägen auf einen Amboss.

Veranstaltungszentrum für Huckarde

Das Kulturzentrum “Alte Schmiede” ist in Huckarde nun die “gute Adresse” für Veranstaltungen, Versammlungen, Ausstellungen und Übungsstunden. Die Interessengemeinschaft Huckarder Vereine (IHV) betreibt das Zentrum der Begegnung, hat das Gebäude von der Stadt Dortmund gemietet und kommt komplett für die laufenden Kosten auf. Die IHV besteht seit mehr als 50 Jahren und ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Huckarder Vereinen. Hier ist alles vertreten, was sich Verein nennen darf; ob Schützen, Kleintierzüchter, Sportler, Musik- und Bühnenvereine, Karnevalsgesellschaften und sogar die politischen Parteien.

Foto von der alten Schmiede in Huckarde
 

Das Kulturzentrum “Alte Schmiede” aus der Vogelperspektive. Sehr deutlich zu sehen die Freiflächen hinter dem Gebäude, die hier beim Huckarder Wochenende für Stände genutzt wurden..

Das Foyer
Der Eingangsbereich lädt auch zum Verweilen ein. Hier finden monatlich die Musik – Veranstaltungen der IHV statt.
In diesem Teil des Gebäudes befinden sich auch die Nasszellen. Ausgestattet für Damen und Herren und auch für Versehrte.
Fotos: Dieter Eichmann

Der Grundriss

Hier stellt sich der gesamte Bereich der inneren Schmiede dar. Links der Eingangsbereich (das Foyer) und rechts daneben, das Prunkstück, der 14 Meter hohe Saal mit einer ausladenden Bühne. Die Bühne eignet sich auch für Theatervorführungen.

Der Boden des Saales ist gefließt und im Tanzbereich mit Parkett ausgelegt. Der ebenfalls groß angelegte Tresenbereich passt sich schwungvoll der Räumlichkeit an.

"Alte Schmiede" im Saalbereich

Der Blick vom Voyer in den Saal mit der groß angelegten Bühne im Hintergrund. Links der Tresenbereich. Die Bestuhlung ist bei diesem Beispiel für rund 140 Personen ausgelegt. An der Traverse der Beamer mit 10.00 Ansilumen.
Der Blick von Norden (Bühne) zum Eingang in den Saal.
Die Wand zur Straße und dem Hof, zeigt Embleme von einigen Vereinen, die der Interessengemeinschaft angeschlossen sind.
Fotos: Dieter Eichmann

Diashow Stolzenhoff

Diashow Mohr

Geschichte der Interessengemeinschaft Huckarder Vereine

Die Interessengemeinschaft Huckarder Vereine (IHV) wurde auf Initiative des Bürger-Schützen-Vereins Huckarde von 1737 durch den damaligen ersten Vorsitzenden, Horst Wonneberger und vielen anderen Vereinsvorsitzenden aus Huckarde imi Jahre 1972 als eine Dachorganisation ins Leben gerufen. Erster Vorsitzender der Vereinsgemeinschaft war Udo Hopmeier vom BSV Huckarde.

Schon 1973 wurde im Rahmen der Auslandskulturtage der Stadt Dortmund mit der Sowjetunion ein Huckarder Wochenende auf dem Marktplatz durchgeführt. Oberbürgermeister Günter Samtlebe brachte den Huckardern nicht nur den damaligen Kreml-Chef Breschnew, sondern auch den Kosmonauten Wallery Bykowski als Gäste mit. Auch das zweite und dritte Huckarder Wochenende 1974 und 1975 fand im Rahmen der Kulturtage mit Holland und Polen auf dem Marktplatz statt.

Dann bot die evangelische Kirche das Gemeindehaus an der Oberfeldstraße 13 – 15 zum Kauf an. Hier wurde dann der Gründungswunsch des Vereins, sich einen Raum zu schaffen, wieder wach. Auf Bitten des leider verstorbenen Bezirksvorstehers Erich Brückmann und dem unermüdlichen Kampfgeist des ehemaligen Ratsherrn und langjährigen zweiten  Vorsitzenden der IHV, Rolf Hahn, wurde von der Stadt Dortmund das Gemeindehaus für einen Zeitraum von fünf Jahren für die Huckarder Vereine angemietet.

Von nun an wurden die Veranstaltungen am und im „Huckarder Saalbau“, diesen Namen erhielt das Gemeindehaus, durchgeführt. Es dauerte aber lange, ehe die Bevölkerung das Vereinsdomizil annahm. Hier zierten lange Jahre die Vereinswappen die Wände. Viel Arbeit und Muse steckten die Vereine in den Saalbau, der zu ihrer Heimstatt wurde.

Nach einigen Verlängerungen der Mietdauer, wollte der neue Eigentümer, die evangelischen Kirchenkreise Dortmund-Lünen, dass Gebäude im Jahre 1998 verkaufen. Doch die Stadt hatte mit der denkmalgeschützten Schmiede auf dem ehemaligen Gelände der Zeche Hansa eine Alternative. Hier musste ein Nutzer gefunden werden, der keine konventionelle Nutzung vornahm, da dieses Gebäude mit Mitteln des Landes aus dem Dornröschenschlaf erweckt wurde.

Seit dem 1. April 1999 hat die IHV die „Alte Schmiede“ als neue Vereinsstätte von der Stadt Dortmund für die Dauer von 25 Jahren übernommen. Sie hat sich bei der Übernahme verpflichten müssen, alle anfallenden Kosten zu übernehmen und durch die Nutzungen zu realisieren. In 2019 war die Alte Schmiede nun schon 20 Jahre in den Händen der Interessengemeinschaft, die sie mit Leben gefüllt hat mit eigenen Veranstaltungen sowie Veranstaltungen der Mitgliedvereine und Firmen. Der damlaige erste Vorsitzende, Dieter Eichmann, hatte sich dies zur Aufgabe gemacht und bis zu seinem Ausscheiden nach 32 Jahren im Februar 2019 mit Begeisterung ausgeführt.

Umbau des Foyers